Praxis für Logopädie Frank J. Hofmann

weitere Informationen zu dem Hörwahrnehmungstraining finden Sie auch unter Audiva Grundlagen

Auffällig ist, dass bei einer „zentralen Hörverarbeitungsstörung“ mit den herkömmlichen Therapieverfahren ein Weiterkommen kaum möglich ist. In der theoretischen Darstellung wird ersichtlich, dass sprachrelevante Informationen bereits vor der bewussten Wahrnehmung wichtige neurologische Regelkreise in der zentralen Hörbahn durchlaufen. Dort wird über Bahnung oder Hemmung der Informationen entschieden. Sind hier Störungen vorhanden, ergibt sich im weiteren Verlaufe der Entwicklung, wie sich spätestens im schulischen Bereich zeigt, eine doppelte Problematik: Einerseits werden die akustischen Informationen in der Hörbahn nicht optimal aufbereitet, was andererseits zur Folge hat, dass Ersatzstrategien entwickelt werden, um das Ziel zu erreichen, wodurch jedoch mehr Energie verbraucht wird als nötig und damit Defizite in verschiedenen Bereichen auftreten (z.B bei Störgeräuschen oder schnellen Informationsabfolgen). Weiterhin geht es um Testverfahren, die eine auditive Hörverarbeitungsstörung erkennen und differenzierter beurteilen lassen: dichotische Hörtests (beidohrige Hörverarbeitung), Wahrnehmungstrennschärfetests (phon. Differenzierung), Mottier-Test (Merkfähigkeit) sowie Tests der Raumwahrnehmung, Tonhöhenunterscheidung und rhythmische Fähigkeiten. Auch die Anamnese ist besonders für das Verstehen der Problematik von Bedeutung und hinsichtlich auditiver Auffälligkeiten speziell erweitert worden. Das Hörwahrnehmungstraining dient schließlich der auditiven Kontraststeigerung, Anregung und Integration. Dazu werden bestimmte akustische Merkmale durch das Raumwahrnehmungstraining (Lateraltraining, beidohriges Hören) und durch das Sprachwahrnehmungstraining (Hochtonfilter für Wahrnehmungstrennschärfen und Zischlaute) verstärkt. Außerdem werden funktionelle Trainingsverfahren vorgestellt, mit dessen Hilfe die zeitliche Verarbeitung (Ordnungsschwelle, Fusionsschwelle) und andere Bereiche (Tonhöhenunterscheidung, Richtungshören) spielerisch trainiert werden können. Darüberhinaus werden Ergänzungen zur Therapie, insbesondere zum Heimtraining aufgezeigt. Zentrale Funktionen der Hörbahn, emotionelle und funktionelle Komponenten, Hörgewohnheiten, Hörlateralität, Differenzierungsleistung, Merkfähigkeit, zeitliche Verarbeitung.

Vorstellung und Besprechnung der Testverfahren für die auditiven Funktionen, Bedeutung und Auswertung der Anamnesebögen. Vorstellung von Therapiematerial für verschiedene Altersstufen. Methodik des Hörtrainings in der Praxisarbeit mit Lateral- und Hochtontraining, sowie Ordnungsschwellentraining. Aufgabe und Einstellung der Eltern für das Heimtraining. Kostenreduzierung durch Kassenzuschuss, Verleih, Elterninitiativen. Bei verschiedenen Seminarformen (siehe Terminliste) können die Inhalte variieren.

• TherapeutInnen (Logopädie, Ergotherapie, Legasthenietherapie, Psychologie) und ÄrztInnen (Pädiater, HNO) sowie LehrerInnen, ErzieherInnen
• Hörtraining bzw. Hörwahrnehmungstraining und Klangtherapie werden als Mosaikstein in Verbindung mit anderen Therapieansätzen angewendet und sind als offenes System einsetzbar.
• Die vermittelten Inhalte sind auch von Therapeuten, die bereits nach anderen Verfahren (Tomatis, Warnke, Volf) arbeiten interessant, da verschiedene Aspekte in dem Konzept verbunden und neue Ansätze präsentiert werden.